Trauermücken bekämpfen: 5 effektive und biologische Tipps
Ein häufiges Problem beim Halten von Pflanzen in Erde im Innenbereich, sind Trauermücken. Die kleinen Fliegen, die oft mit Fruchtfliegen verwechselt werden, legen ihre Eier in feuchter Erde ab. Die Larven der Trauermücke ernähren sich dann von den Wurzeln der Pflanze, bis sie sich voll entwickeln, aus der Erde fliegen und erneut Eier ablegen. Ein endloser Kreislauf.
Wie ein möglicher Trauermücken-Befall erkannt wird und wie Trauermücken effektiv und auf biologische Weise bekämpft werden können, habe ich im folgenden Artikel zusammengefasst.
Oberstes Gebot bei einem Schädlingsbefall: Ruhe bewahren. Niemand möchte Schädlinge an seinen Pflanzen haben, bis der Schaden aber enorm wird, dauert es auch immer ein wenig. Das heißt: es ist nach der Festfestellung des Befalls immer noch Zeit, sich für eine Methode zur Bekämpfung zu entscheiden, auch bei Trauermücken.
1. Gelbtafeln zur Identifikation eines Trauermücken-Befalls
Gelbtafeln sind mit Leim bestrichene gelbe Tafeln, welche Trauermücken durch die Farbe anlocken. Diese fliegen auf die Gelbtafel und bleiben dort am Leim kleben. Daher sind Gelbtafeln super zur Identifikation von einem Trauermücken-Befall. Die Anzahl der Fliegen verrät so auch recht schnell, wie massiv der Befall ist.
Daher lohnt es sich auf alle Fälle Gelbtafeln vorbeugend anzubringen, um bei einem Befall dann dementsprechend reagieren zu können. Gelbtafeln alleine werden das Problem der Trauermücken-Plage allerdings nicht lösen können, weil die Larven im Substrat immer noch schlüpfen und sich weiterentwickeln können. Aus diesem Grund ist die Gelbtafel als Identifikator und erste Reaktion / Maßnahme auf einen Befall super geeignet und empfehlenswert.
Jedoch sollte eine der unten aufgelisteten Maßnahmen ergänzend gewählt werden, um einen Befall langfristig zu kontrollieren und zu bekämpfen.
Gelbtafeln sind übrigens in jedem Gartencenter, in Drogerien und auch online für recht kleines Geld erhältlich.
2. Nützlinge / Nematoden gegen Trauermücken
Als ergänzende Maßnahme zu den Gelbtafeln gibt es unter anderem folgende: Nematoden, also Nützlinge.
Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die die Larven der Trauermücke in der Erde bekämpfen. Sie schaden lediglich den Larven der Trauermücke, nicht jedoch die Pflanze. Denn die 0,1 mm großen Fadenwürmer dringen in die Larven der Trauermücke ein und töten sie ab.
Die Nematoden werden einfach ins Gießwasser gegeben und die befallenen Pflanzen damit gegossen. Wie genau das Mischverhältnis und weiter vorgegangen werden sollte, kann der jeweiligen Anleitung bei der Lieferung entnommen werden.
So wird der Schädling komplett ohne Chemie bekämpft und Gemüsepflanzen können bedenkenlos weiter kultiviert und die Früchte anschließend verzehrt werden. Nematoden können also sowohl bei Gemüsepflanzen als auch bei Zimmerpflanzen angewendet werden.
Zwei zuverlässige Quellen zum Bestellen von Nematoden verlinke ich hier:
3. Pflanzen trockener halten
Trauermücken-Larven brauchen als Lebensgrundlage Wasser. Sie schlüpfen bei dauerhaft feuchtem / zu nassem Substrat.
Wer seine Pflanzen dann grundsätzlich trockener hält, das Substrat also ruhig mal austrocknen lässt, der nimmt den Larven die wichtige Lebensgrundlage und verringert so den Befall.
Deshalb sollte von Beginn an bei der Anzucht oder dem Halten von Zimmerpflanzen nach diesem Prinzip vorgegangen und die Pflanzen im Idealfall lediglich von unten gegossen werden.
Ich persönlich bezweifle aber, dass mit dieser Methode ein Trauermücken-Befall so dauerhaft bekämpft werden kann. Es müsste vermutlich oft aber wenig gegossen werden, um den Befall dauerhaft einzugrenzen. Vorbeugend einen Befall hinauszuzögern oder so gering wie möglich zu halten, sollte mit dieser Methode aber kein Problem sein und schadet Gemüsepflanzen nicht.
Bei Zimmerpflanzen ist der Wasserbedarf von der jeweiligen Pflanze abhängig. Denn es gibt Zimmerpflanzen die nicht gern austrocknen, wie zum Beispiel die Calathea.
Aber prinzipiell gilt: Weniger gießen ist besser.
4. Neemöl gegen Trauermücken
Eine weitere effektive Maßnahme gegen Trauermücken ist Neemöl. Neemöl ist ein natürlicher Wirkstoff, der aus Kernen des indischen Neembaums gewonnen wird.
Die Wirkung des Neemöls beeinflusst einige Schädlinge und kann gegen folgende angewendet werden:
- Blattläuse
- Raupen
- Minierfliegen
- Weiße Fliege
- Buchsbaumzünsler
- Kartoffelkäfer
- Thripse
- Lilienkäfer
- Zikade
- Trauermücken
und ist für Bienen NICHT gefährlich.
Das Neemöl sorgt dafür, dass die Pflanzen für die Schädlinge ungenießbar werden. Die Trauermücken-Larven stellen das Fressen ein und sterben ab. Außer einem eventuellen Wiederholen des Vorgangs muss sonst nicht weiter gegen die Trauermücken vorgegangen werden.
Je nach Schädling kann das Öl verdünnt auf die Pflanzen gesprüht oder in das Gießwasser gegeben werden. Bei einem Trauermücken-Befall sollte unbedingt das Neemöl ins Gießwasser gegeben werden. Dosiermenge und Anwendungshinweise sollen der Anweisung auf der Verpackung entnommen und eingehalten werden.
Da das Öl in Indien gewonnen und importiert wird, ist der Gebrauch von Neemöl nicht nachhaltig und eventuell sollte darüber nachgedacht werden, auf nachhaltigere Alternativen umzusteigen bzw. diese zu bevorzugen.
Hinweis: Beim Besprühen der Pflanze sollte darauf geachtet werden, dass es am Tag der Anwendung nicht regnet oder die Sonne auf die Pflanze scheint. Sonst kann es vorkommen, dass das Öl bei Regen abgespühlt wird oder bei Sonnenstrahlung die Blätter gar verbrennen.
5. Quarzsand verhindert die Eiablage der Trauermücken
Bei der Bekämpfung mit Quarzsand, es kann auch jeder andere handelsübliche Sand verwendet werden, empfiehlt es sich eine dünne Schicht trockenen Sand auf die Erde zu schütten. Das verhindert das Ausfliegen der Trauermücken aus der Erde sowie die Eiablage in oder auf die Erde.
Wichtig bei dieser Methode ist, dass anschließend nur noch von unten in den Untersetzer der Pflanze gegossen wird, da die Trauermücken feuchtes Substrat bevorzugen.
Bei Zimmerpflanzen würde ich nicht unbedingt mit Sand als Abdeckung arbeiten, sondern eventuell über einen Umstieg auf mineralisches Substrat, wie zum Beispiel Pon, Blähton oder Seramis umzusteigen. In mineralischem Substrat, habe ich die Erfahrung gemacht, legen Trauermücken ihre Eier nicht ab, was einen zukünftigen möglichen Befall von Trauermücken ausschließt.
Tipp: Trauermücken werden sehr häufig mit Fruchtfliegen verwechselt. Fruchtfliegen benötigen jedoch Obst / Früchte oder Gemüse als Nahrungsquelle und halten sich nicht in der Erde von Gemüse- oder Zimmerpflanzen bzw. deren Umgebung auf.
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